Zwischen Hoffnung und Gefahr: Stiftungsarbeit in der D.R. Kongo

Die Demokratische Republik Kongo gehört zu den politisch und sozial instabilsten Ländern der Welt. Trotz des Amtsantritts von Präsident Félix Tshisekedi im Jahr 2019 und vereinzelter diplomatischer Fortschritte bleibt die Lage angespannt. Besonders im Osten des Landes kämpfen über hundert bewaffnete Gruppen um Einfluss. Die M23-Miliz hat zuletzt mehrere Städte eingenommen, darunter Goma und Bukavu. Die humanitäre Situation ist dramatisch, die Sicherheitslage unberechenbar.

Unsere Projektregion Kongila, westlich von Kikwit gelegen, ist bislang von den schweren Unruhen verschont geblieben. Dennoch bleibt die Gefahr real. Die Nähe zu instabilen Provinzen, die allgemeine Unsicherheit und die fragile staatliche Kontrolle machen jede langfristige Planung riskant.

Gerade in solchen Regionen ist Hilfe besonders wichtig. Doch sie muss mit Bedacht erfolgen. Wir konzentrieren uns auf die direkte Unterstützung der Menschen – Bildung, Ernährung, medizinische Versorgung – und verzichten bewusst auf größere Infrastrukturprojekte. Gebäude, Technik oder Fahrzeuge könnten im Ernstfall zerstört oder zweckentfremdet werden. Nachhaltigkeit bedeutet hier nicht Expansion, sondern Verlässlichkeit.

Unser Engagement in Kongila ist nur möglich, weil wir seit Jahren vertrauensvolle Beziehungen zu lokalen Partnern pflegen. Sie kennen die Gegebenheiten, sie handeln umsichtig, sie sind das Rückgrat unserer Arbeit. Ohne sie wäre ein Einsatz unter den aktuellen Bedingungen nicht denkbar.

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